Konichiwa #5: Besuch im Teegarten Sakura-No En der Familie Matsumoto

Heute besuchen wir den Teegarten Sakura-No En der Familie Matsumoto in der Präfektur Kumamoto. Als wir nach einer kurzen Fahrt mit japanischen Schnellzug Shinkansen ankommen warten bereits Kazuya und seine Frau Satomi am Bahnhof und begrüssen uns herzlich.
Kazuya führt den Betrieb in vierter Generation. Er hat heute Morgen eine Ernte verarbeitet und hat sich Zeit genommen für die weit angereisten Gäste bevor er am späteren Nachmittag seine Arbeit fortsetzt. Wir haben Glück, denn in der Erntezeit sind Besuche für die Teegärten eher schwierig einzuplanen. Es wird von Morgens bis Abends gearbeitet.
Vor dem Besuch der Teeparzellen laden Sie uns zu sich nach Hause ein, wo sie mit Ihren vier Kindern und den Eltern von Kazuya leben. Wir fühlen uns besonders geehrt, denn in Japan ist es eher unüblich, dass man nach Hause eingeladen wird. Herr Matsumoto beginnt gleich mit dem Aufgiessen seines Shincha MOE, der erst von wenigen Tagen geerntet wurde. Zuerst giesst er den Tee kalt auf, danach macht er verschiedene Aufgüsse mit kaltem und heissem Wasser. Ein Genuss, den Tee so frisch und mit dem lokalen Quellwasser aufgegossen zu trinken. Seine Frau Satomi bringt immer neue Köstlichkeiten aus der Küche und überrascht uns schliesslich mit einem phantastischen Matchakuchen, der von einer lokalen Konditerei mit dem Matcha aus dem eigenen Teegarten gebacken wurde. Mit Stolz zeigt uns Kazuya in welchen Büchern und Publikationen sein Tee erwähnt wird. Man spürt mit welcher Hingabe und Leidenschaft er sich dem Anbau und der Produktion von Tee widmet.
Nach der Verabschiedung von der Familie fahren wir zu den auf 450 bis 600 Meter hoch gelegenen Teeparzellen. Auf dieser Höhe wächst der Tee etwas langsamer. Die Ernte steht noch bevor und ein Teil der Sträucher wird mit Netzen beschattet. Kazuya führt uns durch die Felder und erläutert verschiedene Aspekte des Anbaus. Glücklicherweise übersetzen Dietmar und Tobias uns das Erläuterte in unsere Sprache und geben uns zusätzliche Hintergrundinformationen über die Familien, deren Geschichte und Spezialitäten. Und immer wieder geht der Blick in die Landschaft, über die grün leuchtenden Teeparzellen hinweg in den umgebenden natürlichen Wald und in die Ferne. Gerne würde man an diesen Orten länger verweilen und das intensive Grün in sich aufnehmen. Doch die Ernte läuft, Kazuya hat noch viel zu tun und schliesslich wartet auch der Shinkansen nicht auf uns für die Rückfahrt. Sayonara!